Was ist Yin-Yoga?
Im Yin Yoga geht es um das bewusste Spüren in den Körper, in dem Moment anzukommen und nicht in die Vergangenheit oder in die Zukunft zu schauen. Es ist eine liebevolle Arbeit mit seinem Körper, alle Empfindungen wahrzunehmen, ohne diese zu bewerten. Wer ein dynamisches Yoga sucht, ist hier an der falschen Adresse. Yin-Yoga ist eher passiv, wir bearbeiten unsere Faszien und die Positionen werden meist 3-5 Minuten gehalten, sodass sich unsere Muskeln und Sehnen nach und nach entspannen können. Durch die Atemtechnik und die Ruhe in den Haltungen wird unser Parasympathikus (Teil des Nervensystems) aktiviert, wir können entspannen. Sollte ich Yin-Yoga kurz erklären, fallen mir diese Worte ein:
- Langsamkeit
- Entspannung
- Fühlen
- Der Geist kommt zur Ruhe
- Fasziengewebe wird weicher
Wie wirkt Yin-Yoga?
In dieser Praxis gibt es keine zahlreichen Positionen oder tänzerische Flows, denn Yin-Yoga hat nur wenige Grundpositionen. Genau darum geht es auch, nicht überlegen was kommt jetzt, wann muss ich noch ein- und wann ausatmen. Die Yin-Yoga Praxis ist eine Auszeit von unserem hektischen Alltag, unser Geist taucht mehr und mehr in den Raum der Stille.
Genau bei dieser Stille kann es jetzt doch etwas anstrengend werden. Es liegt nicht an den Haltungen, sondern an den emotionalen Blockaden, an den Bildern und Gedanken, die sich jetzt in den Vordergrund schieben. Denn das Problem bei Bewegungseinschränkungen oder Muskelverspannung liegt oft tiefer, es sind meist die emotionalen Themen.
Ein guter Beweis bin ich selbst! Als mein Vater starb, versuchte ich nach außen keine Gefühle zu zeigen. Meine Gedanken: „ Da muss ich jetzt durch, das Leben geht schließlich weiter“. Obwohl ich es besser wissen müsste, war ich so in meiner Yang Qualität, dass ich meine Gefühle immer wieder wegdrückte. Irgendwann war mein Keller der eingesperrten Gefühle so voll, dass diese mit lautem Geschrei nach oben kamen. Dieses passierte in meiner eigenen Yin-Yoga Stunde, es ging um das Thema loslassen. Nach dieser Stunde habe ich auf meiner Art und Weise meditiert, mich mit diesem Thema auseinandergesetzt. Ich habe gedanklich mit meinem Vater gelacht und geheult, somit konnte ich einige meiner Blockaden lösen. Übrigens war ich in dieser Zeit öfters krank als sonst.
Im Yin-Yoga kann dein Unterbewusstsein einiges zu Tage bringen. Es können schöne Erinnerungen, aber auch Trauer und Wut auftauchen. Diese Emotionen zu zulassen, ihnen eine Gehör zugeben, sollte deine Aufgabe sein, um Krankheiten oder Stress vorzubeugen. Die ruhige Yin-Yoga Praxis gibt dir ausreichend Zeit, um Schmerzen oder Krankheiten zu hinterfragen. Unser Körper reagiert auf ein Zuviel, wenn ein Überschuss an Yang (Job/immer erreichbar/Leistungsdenken) vorhanden ist, dann wird sich dies auf körperlicher Ebene kurz über lang zeigen.
Ist das gegensätzliche Paar Yin und Yang gleichmäßig im Körper verteilt, also harmonisch, dann ist der Energiefluss in Balance. Dies ist der Grundstein für die Gesunderhaltung deines Körpers, damit Krankheiten erst gar nicht entstehen können. Yin-Yoga unterstützt dich auf eine sanfte Art und Weise.
Was benötigst du für ?
- Meditationskissen (dickes Sofakissen würde auch gehen)
- Yogablöcke
- Bolster (alternativ eine zusammengerollte Decke)
- Yoga-Matte (Teppich zu Hause geht auch)
Eins ist sicher, du wirst einiges über dich lernen!
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